Mein Tag: alles neu und alles anders

von Andrea / Programm- und Öffentlichkeitsarbeit

Seit einer Woche befinde auch ich mich – wie etliche andere Kolleg*innen – im Homeoffice. Eine ganz neue und ungewohnte Situation: weg von den Kolleg*innen, weg von der gewohnten Arbeitsumgebung mit Schreibtisch, Bürostuhl und passender EDV-Umgebung, keine Bibliotheksgeräusche und der kürzeste Arbeitsweg ever.

Als Redakteurin der Münchner Stadtbibliothek kümmere ich mich normalerweise darum, dass die Kolleg*innen gut mit Veranstaltungswerbung in Form von Flyern und Plakaten ausgestattet sind, dass unsere Besucher*innen über unsere Angebote in Printform informiert werden und die Münchner*innen in der Stadt unser Veranstaltungsprogramm vorfinden.

Veranstaltungen können derzeit nur digital stattfinden – Papierprodukte sind da eher nicht gefragt. Trotzdem gibt es Aufgaben, die ich auch weiterhin für die Bibliothek erledigen kann. Ihr kennt das bestimmt: „Das mache ich, wenn ich mal mehr Zeit habe …“

Jetzt habe ich mehr Zeit für all die Arbeiten, die in den letzten Monaten liegen geblieben sind wie Flyerinhalte überarbeiten, Regalbeschriftungen fertigstellen, Schulungsunterlagen erstellen etc. Aber auch mein Können als ausgebildete Bibliothekarin ist wieder mehr gefragt, denn durch die Verlagerung des Arbeitens meines Teams in den virtuellen Raum, braucht es einfach andere Werkzeuge und Möglichkeiten in Kontakt zu treten und gemeinsam zu arbeiten. Da ist einiges an Recherche nötig.



Apropos virtueller Raum: Jeden Morgen treffen wir uns zu einem kurzen virtuellen Meeting und berichten, was so an Arbeiten auf uns im Laufe des Tages wartet und planen neue Aktionen und Schritte für das Team aber auch die Kolleg*innen in den Bibliotheken und im Homeoffice. Damit ich dann nicht immer so über das Tablet gebeugt hocke, nutze ich meine Bücher und stapel die so hoch, dass ich bequem in die Kamera und nebenbei noch in den Rechner gucken kann. Wie ihr seht, haben die vier Bände von George R. R. Martin die ideale Höhe!

Und wenn das Bild nicht gerade einfriert, kann es auch passieren, dass ich meine Kolleg*innen während der Sitzung verwirre, weil ich gerade mal wieder auf meinem Hocker auf und ab hopse und vergessen habe, dass zwar links und rechts von mir keiner mehr sitzt aber mich ja trotzdem alle sehen können 🙂

Ich habe mich soweit im ‚Exil‘ eingerichtet, aber ich freue mich auch auf die Zeit, wenn ich endlich wieder alle ‚in echt‘ sehen kann, wir miteinander reden, gemeinsam Mittagessen gehen können und in der Bibliothek wieder geschäftig Geräusche zu hören sind. Dafür nehme ich auch gerne den dann wieder längeren Arbeitsweg in Kauf.
Bis bald wieder!
Andrea

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