Mein Tag: neu im Homeoffice

Büroarbeit in den eigenen vier Wänden ist für mich eigentlich nichts Neues. Die Organisation der Türkischen Filmtage für den Verein SinemaTürk, bei dem ich ehrenamtlich engagiert bin, läuft nur so. Jeder, der dort mitarbeitet, sitzt bei sich zuhause und macht von dort aus die Orga mit Emails schreiben, telefonieren, recherchieren, texten, Rechnungen überweisen usw. Es gibt ein gemeinsames Laufwerk, auf dem alle Dateien gespeichert sind, und Whatsapp-Gruppen als schnelle Kommunikationsschiene.

Jetzt sitze ich auch als Mitarbeiterin in der Programm & Öffentlichkeitsarbeit der Münchner Stadtbibliothek seit drei Tagen nicht mehr in meinem Büro im Gasteig, sondern an meinem Schreibtisch zuhause. Aber es fühlt sich ganz anders an. Es fällt mir schwer, mich zu konzentrieren, ich fühle mich aus allen Routinen rausgeworfen, irgendwie abgeschnitten.

Woran liegt das? Sicher in erster Linie daran, dass ich von Zuhause aus (noch) keinen Zugriff auf meine Emails und Dateien habe. Ich spreche zwar regelmäßig mit meinen Kolleginnen und Kollegen bei Zoom-Meetings, via Telegram und auch am Telefon. Aber das selbstverständliche, ungezwungene Miteinander im Büro fehlt. Auch die Absage aller anstehenden Veranstaltungen hinterlässt eine Leere.

Ich wurde mitten im Megastress vor einer großen Veranstaltung, die ich voller Elan vorbereitet hatte, ausgebremst, und stehe jetzt ohne zuverlässige Perspektive da, wann wieder geplant werden kann.

Ich muss mich jetzt erst wieder neu sortieren. Ich will den digitalen Raum besser kennenlernen, Artikel und Fachbücher lesen (und dabei auch mal auf der Couch fläzen, statt am Schreibtisch zu sitzen) und neue Routinen entwickeln. Und sicherlich wird auch der Zugang zu den mails wieder mehr Normalität mit sich bringen.

Und irgendwann wird es sich dann wohl komisch anfühlen, wenn man wieder jeden Tag ins Büro fahren muss…

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