Mein Tag: Bestand aufbauen und lächeln …

von Karina, Zentrale Dienste

Ich heiße Karina und verantworte das Medien- und Programmangebot für update, das Bestandssegment für junge Erwachsene der Münchner Stadtbibliothek. Als Einkäuferin und Programmmacherin sitze ich nach wie vor in meinem Büro am Gasteig – mit viel Abstand, ausreichend Seife, aber ohne Kantine und das Gasteig-Gemurmel unter meinem Fenster. Dafür sind mein „lächeln“-Aufsteller und ich etwas näher zusammengerückt.

Karinas Schreibtisch im Gasteig mit  Lächeln-Schild neben dem Bildschirm

Das Gefühl, mit viel weniger Kolleg*innen als gewohnt innerhalb der Gasteigmauern zu sitzen, ist schon etwas befremdlich. Draußen steht die Welt still, bei mir im Büro herrscht gewohnte Betriebsamkeit (mit einem Touch OMG IT´S CORONA). Denn gerade jetzt ist es wichtig, dass der Einkaufsbetrieb vor Ort weiter geht. Hier im Gasteig wird konzipiert, bestellt, foliert, verschickt – für das Danach, für einen Bibliotheksalltag nach Corona.

Als Einkaufsabteilung bauen wir den physischen Bestand für die Bibliotheken so gut es geht weiter auf, damit bei Wiederöffnung alle aktuellen Titel verfügbar sind. Das passiert in enger Abstimmung mit unseren Partner*innen im Buchhandel und Versandhandel, die gerade jetzt auf eine stabile Zusammenarbeit angewiesen sind. Zugleich stehen in der Krise alle Zeichen auf digitales Lesen, Hören und Lernen. Wir kaufen was das Zeug hält ebooks, eaudios und Co für unsere digitalen Angebote, zum Beispiel die onleihe.

Und auch was die Veranstaltungsarbeit betrifft, muss ich im Moment noch flexibler und kreativer denken – gemeinsam mit meinen Kolleginnen im Homeoffice diskutieren wir anstehende und virtuelle Formate: Was ist für die Künstler*innen im virtuellen Raum denkbar? Welche Veranstaltung kann man schieben, was muss ausfallen? Nach Feierabend schwinge ich mich dann auf mein Fahrrad, tingle die Isar entlang und frage mich, wie lange es wohl noch so weiter geht. Am Isarufer trinken die Leute verstohlen ihr Bier, in vielen Zweiergruppen. Ich halte mir den Schal vor den Mund. Ich werde mir in den nächsten Tagen eine ordentliche Stoffmaske besorgen.

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