Mein Tag: Wir sehen uns wieder

von Josef / Stadtbibliothek Hadern

Die aktuelle Situation ist merkwürdig, aber man gewöhnt sich an vieles. So zum Beispiel an die Tatsache, dass man in der Bibliothek ohne Kund*innen und Kolleginnen sehr einsam ist . Wir halten gerade zu zweit die Stellung, die anderen haben Urlaub, sind zu Hause in Abrufbereitschaft oder helfen in anderen Referaten aus.

Meine erste Homeoffice-Erfahrung hatte ich diese Woche, und ich fand es eigentlich ziemlich cool. Da ich auf Kalender, das E-Mailprogramm, aber vor allem auf die internen Laufwerke Zugriff habe, kann ich zu Hause wunderbar arbeiten und in Ruhe Aufgaben erledigen, zu denen ich lange nicht gekommen bin.

Und es ist Frühling und während ich auf meinem eigenen Laptop tippe, kann ich draußen die Vögel zwitschern hören und fast vergessen, was draußen in der Welt gerade passiert. Aber natürlich möchte man nur im Ausnahmefall von zu Hause arbeiten.

Wie sehr mir die Kund*innen fehlen, wurde mir letzte Woche bewusst, als mich ein mir bekannter älterer Leser mit Mundschutz im Supermarkt ansprach, und bemerkte, dass er es sehr schade fände, dass unsere Bibliothek geschlossen sei. „Ich hoffe sehr, dass wir uns wiedersehen!“ waren seine Abschiedsworte, als er den Einkaufswagen um die Ecke schob. „Na klar!“, sagte ich und machte mich nachdenklich und doch etwas erschüttert auf den Nachhauseweg.

Klar sehen wir uns alle bald wieder – und ich freue mich darauf!

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